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Forschungskonzept

Die Forschungsgruppe "Aitiologien" perspektiviert die Faszination von Anfängen und die Suche nach Ursprüngen vom Standpunkt ihrer gegenwärtigen und retrospektiven Konstruktion und Funktionalisierung. 

Forschungsbereiche

Forschungsbereiche

Anfangsgeschichten – mit dem heuristischen Instrument der Aitiologie (der Erzählung von Anfang, Grund und Ursache) betrachtet – enthalten politische, ästhetische, religiöse, lebenswissenschaftliche Programme für die jeweilige Gegenwart, die sie begründen. Untersucht werden Kosmologien, Schöpfungserzählungen, literarische und wissenschaftliche Urszenen sowie politische Gründungsnarrative mit Blick auf ihre jeweiligen Zeit-Rhetoriken. Der argumentative Grundton aitiologischer Narrative lenkt die Aufmerksamkeit dabei auf die Schnittstelle von Literatur und Wissenschaft und rückt Wissensdiskurse in der Literatur sowie die Fiktionalisierung wissenschaftlicher Hypothesen in den Fokus. Dabei wird stets gefragt, ob Anfänge ideologisch oder metaphysisch auratisiert werden oder ob (und wie) literarische Verfahren eher einer Entauratisierung zuarbeiten, die Linearität und Kausalität in Frage stellt. Die Fokussierung auf Anfänge verbindet das Forschungsprogramm schließlich mit dem aktuellen Interesse an zu Ende gehenden Zeitaltern der Erdgeschichte und ihrer je eigenen Aitiologie – sowohl in ästhetischen als auch in politischen Diskursen. 

Auf einen Blick

Projekt

Aitiologien – Figuren und Funktionen begründenden Erzählens in Wissenschaft und Literatur

Sprecherin

Prof. Dr. Susanne Gödde, Institut für Religionswissenschaft, Freie Universität Berlin

Beteiligte Institutionen

Freie Universität Berlin
Humboldt-Universität zu Berlin
Universität Erlangen-Nürnberg
Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung

Kooperation 

Berliner Antike-Kolleg

Gefördert durch

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Projektnummer 458735579

Kontakt

Prof. Dr. Susanne Gödde
susanne.goedde@fu-berlin.de

Forschungsstruktur

In der Forschungsgruppe arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den folgenden Bereichen zusammen: Gräzistik/Religionswissenschaft, Latinistik, Theologie (Neues Testament), Anglistik, Mittellateinische Philologie und Geschichte der Mythenforschung, Geschichte der Naturwissenschaften und Wissenschaftstheorie, Politikwissenschaft und Neuere Deutsche Literaturwissenschaft.

Vernetzung der Teilprojekte

Vernetzung der Teilprojekte

Die acht Teilprojekte kooperieren in unterschiedlichen Konstellationen miteinander: Es gibt thematische und konzeptionelle Schlüsselbegriffe, die einige der Teilprojekte miteinander verbinden: so etwa Schöpfung (TP3, TP5, TP9), Ideologien (TP1, TP6, TP8), Fragen der ästhetischen Darstellung (TP 1, TP4, TP5, TP9) oder naturwissenschaftliche Erklärungsmodelle (TP1, TP6 und TP7). 

Vier Schwerpunkte

Die übergeordnete Architektur besteht aus vier Schwerpunkten:
A) Aitiologie und Zeitlichkeit; B) Aitiologie und Autorität; C) Aitiologie und Literarizität; D) Epistemologie der Aitiologie. Jedes Teilprojekt ist zwei Schwerpunkten zugeordnet, die Schwerpunkte bilden zudem den Rahmen für Jahrestagungen, Ringvorlesungen und Workshops. 

Schwerpunkte der Forschung

Schwerpunkte der Forschung

Aitiologien ist eine durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft geförderte Forschungsgruppe, eingerichtet an der Freien Universität Berlin.