Anmeldung für den Workshop bis zum 31.05. unter koordination@aitiologie.de.
Eine Anmeldung für die Lesung ist nicht erforderlich.
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Das Konzept der „Tiefenzeit“ hat sich in den letzten Jahrzehnten weit über die Geologie – auf deren Zeitskalen es sich bezieht – ausdehnen können und festen Boden in den Geistes- und Sozialwissenschaften gewonnen. Entsprechend beziehen sich aktuelle Forschungen auf den Gehalt sowie die epistemologischen Voraussetzungen und politischen Konsequenzen von „Deep Time“, sie untersuchen aber zunehmend auch, wie das Konzept je nach disziplinärem Kontext aufgegriffen, variiert und repräsentiert wird. Der zweitägige interdisziplinäre Workshop beleuchtet, wie unterschiedliche akademische Disziplinen, gesellschaftliche Diskurse, öffentliche Foren und künstlerische Praktiken das geologische Konzept der Tiefenzeit auf je spezifische Weise einsetzen. Im Mittelpunkt steht dabei das Verhältnis von Narration und Explikation: Geht von der Tiefenzeit eine besondere Erklärungsleistung aus? Inwiefern unterscheidet sie sich darin möglicherweise von anderen (biologischen, historischen, kulturellen) Zeiten? Stellt sie eine spezifische Art der Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart her? Welche rhetorischen, narrativen und visuellen Strategien werden für die Vermittlung der großen Zeiträume der Tiefenzeit in wissenschaftlichen Argumentationen, populären Vermittlungen und künstlerischen Werken eingesetzt?
Mit Beiträgen von Anna-Maria Gasser, Gottfried Hofbauer, Irmela Marei Krüger-Fürhoff, Liola Mattheis, Simon Probst, Christoph Rosol, Patrick Stoffel, Georg Toepfer und Liza Wyludda.
Literarische Abendlesung und Gespräch mit Linn Penelope Rieger und Jan Röhnert.
Programm
12:30 Uhr
Ankunft & Kaffee
13:00 Uhr
Georg Toepfer (ZfL Berlin): Tiefenzeit und Aitiologie: Begründende Erzählungen aus der Tiefe der Zeit
14:00 Uhr
Gottfried Hofbauer (Erlangen): „Deep Time“ – die Verschmelzung von Erd- und Menschheitsgeschichte
15:00 Uhr
Kaffeepause
15:30 Uhr
Christoph Rosol (MPIWG Berlin): Tiefenzeit-Experimente. Paläoklimatologie als Maßgebung
16:30 Uhr
Simon Probst (Universität Vechta): Tiefenzeit im kulturellen Gedächtnis.
Über Mythos, Erdgeschichte und bewohnte Vergangenheit
17:30 Uhr
Kaffeepause
18:30 Uhr
Literarische Lesung und Gespräch: Linn Penelope Rieger, geb. Micklitz (Abraum, schilfern) und Jan Röhnert (Vom Gehen im Karst)
Moderation: Irmela Marei Krüger-Fürhoff und Liza Wyludda
Freitag, 14.6.2024
9:30 Uhr
Ankunft & Kaffee
10:00 Uhr
Anna-Maria Gasser (FU Berlin): Die ‚Tiefenzeit‘ in den Fragmenten der Vorsokratiker
11:00 Uhr
Liola Mattheis (ZfL Berlin): Die Revolution der Tiefenzeit: Historische Naturwissenschaften und Historischer Materialismus
12:00 Uhr
Mittagsessen
12:30 Uhr
Patrick Stoffel (Leuphana Universität Lüneburg): Tiefenzeit als Schaubühne und auf der Schaubühne. Die „Geschichte der Urwelt“ (1889) in der Urania Berlin
13:30 Uhr
Irmela Marei Krüger-Fürhoff und Liza Wyludda (FU Berlin): Kosmogonien, begründendes Erzählen und (Tiefen-)Zeitlichkeit in Literatur und Comic (Raoul Schrott, Jens Harder)
14:30 Uhr
Kaffee/Ausklang
Zeit & Ort
13.06.2024 - 14.06.2024
Freie Universität Berlin
Holzlaube, Raum 2.2051 und 2.2058
Fabeckstraße 23/25, 14195 Berlin